Superman-Partnerin:Fließt in den Comic-Adern von Lois Lane Pfälzer Blut?

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Der Leiter des DCR, Mario Aulenbacher, hält ein „Superman“-Comicheft von 1988 in den Händen. (Foto: Wolfgang Jung/dpa)

Können Sprechblasen lügen? Die Frau an Supermans Seite soll in Ramstein geboren sein, heißt es. Das Problem: Es fehlen alle Beweise - noch, erklärt ein Kulturwissenschaftler kämpferisch.

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Ramstein (dpa/lrs) - Stammt die Partnerin der stärksten Comicfigur der Welt aus Rheinland-Pfalz? Was komisch klingt, könnte Wirklichkeit sein - das schließt Mario Aulenbacher zumindest nicht aus. Der Leiter des Docu-Centers Ramstein (DCR) stieß bei einer Internet-Recherche zufällig auf eine „elektrisierende Nachricht“, wie er erzählt. „Dort stand, dass Supermans Partnerin Lois Lane in Ramstein auf die Welt gekommen sei, als ihr Vater als Soldat auf der Air Base stationiert war. Quelle sei ein US-amerikanisches Comic-Heft von 1988.“

Doch wie kommt man an diese 35 Jahre alte „Superman“-Ausgabe? „Nur sehr aufwendig“, sagt Aulenbacher. Er entdeckte, dass ein Sammler in den USA genau dieses Heft zum Kauf anbot und konnte es „mit einiger Anstrengung“ erwerben, erzählt er. Als die heiß ersehnte Ausgabe in Ramstein eintrifft, blättert der Leiter des Docu-Centers das Heft mit Vorfreude durch. Einmal, zweimal, dutzendmal. „Ich stellte enttäuscht fest: da steht gar nichts drin über Ramstein“, schildert Aulenbacher.

Wie es zu der Information kam? Fraglich. Mittlerweile hat Aulenbacher aber entdeckt, dass der US-Stützpunkt bei Kaiserslautern auch in anderen Publikationen als Geburtsort von Lois Lane genannt wird - etwa im Buch „The Cover Wife“ von Dan Fesperman. Wie ist der US-Autor darauf gekommen? „Ich weiß es nicht mehr“, teilt Fesperman der Deutschen Presse-Agentur mit. „Ich dachte mir, dass es nicht viel ausmacht, ob es wahr ist oder gut recherchiert wurde, weil ich es in einem Dialog für eine Figur in einer fiktiven Szene verwendet habe.“

Aulenbacher vermutet, dass Fesperman im Internet davon gelesen hat. Er hat im deutschen Comicforum einen Aufruf gestartet: ob jemand mehr weiß über Supermans Partnerin. „Wir warten gespannt auf einen heißen Tipp“, sagt der Kulturwissenschaftler augenzwinkernd.

Bis dahin liegen sowohl der Comic von 1988 als auch eine Ausgabe des Fesperman-Thrillers in einer Ausstellung im Docu-Center. Die Schau „Ram(m)stein, Ramones und Lois Lane“ ist bis zum 5. November zu sehen.

© dpa-infocom, dpa:231001-99-398705/2

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