Fürs eigene Erscheinungsbild, für die latente intellektuelle Eitelkeit waren diese Bücher schon immer pures Gold. Wer an einer deutschen Uni seit den Siebzigern auch nur in die Nähe irgendwelcher Geisteswissenschaften kam, besaß mindestens fünf bis zehn Bände aus der Reihe Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. Standardwerke von Luhmann oder Lévi-Strauss, Bourdieu, Wittgenstein, Bloch und natürlich Adorno - eminente Geistesbücher, die auch von Weitem gut zu erkennen waren und mit ihrem dunkelblauen Einband so positiv auf ihre Besitzer abfärbten, dass man sie direkt vor der Brust trug. Am Tisch legte man sie oben auf den Stapel. So, dass man unter ihnen die "Zur Einführung"-Bände aus dem Junius-Verlag nicht sehen konnte, in denen die großen Theorien so erklärt wurden, dass man sie auch wirklich kapierte.
Non-Books bei Suhrkamp:Falsches Leben, richtige Mütze
Lesezeit: 2 min
Jubiläumsangebot: Die Basecap zum 50. Geburtstag der Reihe Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft.
(Foto: Suhrkamp)Woran sich Geistesmenschen erkennen: Der Suhrkamp-Verlag verkauft jetzt Basecaps.
Von Joachim Hentschel
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