Wenige Komponisten verlangen ihren Sänger ein solches Maß an physischer Kraft, Bühnenpräsenz, technischer Sicherheit und nicht zuletzt eine solch enorme Ausdauer ab, wie dies Richard Wagner in seinen bis zu fünf Stunden dauernden Opern nahezu als selbstverständlich voraussetzt. Ebenso werden auch nur wenige Sängerinnen und Sänger diesen Anforderungen gerecht. Der US-amerikanische Tenor und österreichische Kammersänger Stephen Gould war nicht nur seit 2004 Stammgast der Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele, als Tannhäuser aber auch als Tristan, sondern an nahezu allen großen Häusern, wenn es um Wagner ging. Man vergaß beinahe, dass er, zumindest in jungen Jahren, auch andere Rollen sang. Geboren 1962 in Roanoke, im US-Bundesstaat Virginia, hatte Gould am New England Conservatory of Music in Boston studiert. Bevor er in das Fach des Heldentenors wechselte, war er acht Jahre lang Musicalsänger, brillierte zum Beispiel in Andrew Lloyd Webbers "Das Phantom der Oper".
Nachruf:Wagners Held
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Der große Tenor Stephen Gould ist im Alter von 61 Jahren seinem Krebsleiden erlegen. Er war in der Oper der Fels, auf den nicht nur die Bayreuther Festspiele bauten.
Von Helmut Mauró
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