"State of Affairs" am Thalia Theater:Hoffnungslos ironisch

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In verschiedenen Rollen spielen Nils Kahnwald, André Szymanski, Tim Porath und Maja Beckmann (v.l.) zwar pointensicher, dennoch ist das Stück reichlich flach inszeniert. (Foto: Krafft Angerer/Thalia Theater)

Bei Yael Ronens "State of Affair" in Hamburg stellt sich vor lauter Lächerlichmachen die Frage: Was wird hier eigentlich satirisch kritisiert?

Von Till Briegleb

Wenn ein Terminator aus der Zukunft ins deutsche Stadttheater kommt, dann jagt er keine heranwachsenden Widerstandskämpfer wie Arnie, sondern Textstellen. Und er ballert seine Delinquenten auch nicht einfach mit großkalibrigen Waffen zu, sondern bittet höflich um etwas Selbstzensur. Könnten die Herren Dichter und Philosophen nicht die eine oder andere Passage abmildern, das eine oder andere Kapitel ganz streichen? Damit würden sie nicht weniger als einen Weltkrieg verhindern. Mit der Botschaft reist Tim aus der Zukunft durch die Zeit, mit besten Grüßen aus der halbwegs fernen Epoche der Konsequenzen, in der menschliche Eigensucht eine dystopische Welt erzeugt hat.

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