"Woyzeck" am Schauspiel Leipzig:Im Bann der Angstlust

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Er ist kein tugendhafter Mensch: Christoph Müller als "Woyzeck" in Enrico Lübbes Inszenierung am Schauspiel Leipzig. (Foto: Rolf Arnold/Schauspiel Leipzig)

In Leipzig kommt Büchners "Woyzeck" auf die Theaterbühne, ergänzend gibt es Stadtführungen auf den Spuren seines realen Vorbilds. Ein Erlebnisbericht.

Von Cornelius Pollmer

"Dead Can Dance", steht auf dem Stoffbeutel der Stadtführerin und wäre man generell etwas offensiver im Angang des Lebens, man würde jetzt zu ihr gehen und fragen, ob da ein schöner Zufall an der Schulter baumelt oder doch die schiere Absicht. Denn eine Art Totentanz ist es durchaus, zu dem sich die Gruppe einander fremder Menschen am vergangenen Sonntag in der Leipziger Innenstadt verabredet hat. Für einige von ihnen ist es außerdem nur der zweite Teil einer interessanten Immersion respektive eines so ungewöhnlichen wie schlüssigen Double Features. Am Vorabend hatte im Schauspiel Leipzig Büchners "Woyzeck" unter der Regie des Intendanten Enrico Lübbe Premiere, einen Vormittag später geht es also auf einen sommerlichen Spaziergang durch das Leben von Johann Christian Woyzeck, dessen literarischer Nachruhm auf realen Unerfreulichkeiten beruht, die sich hier, in Leipzig, im frühen 19. Jahrhundert zugetragen haben.

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