Nichelle Nichols, die als Lieutenant Uhura in der Science-Fiction-Serie "Star Trek" bekannt wurde und dort Stereotype ins Wanken brachte, ist tot. Die Schauspielerin starb am Samstag vor gut einer Woche in New Mexico, wie ihr Sohn am Sonntag bekanntgab. Gesundheitlich galt sie seit einigen Jahren als angeschlagen - 2015 erlitt sie einen Schlaganfall.
Die aus dem Bundesstaat Illinois stammende Nichols arbeitete jahrzehntelang als Entertainerin und trat schon als Teenager als Sängerin und Tänzerin in Chicago auf. Später schaffte sie den Durchbruch im Fernsehen.
Von 1966 an spielte Nichols in der NBC Primetime-Serie "Star Trek" eine im doppelten Sinne ungewöhnliche Rolle. Nicht nur war sie als Lieutenant Nyota Uhura eine Frau unter den wichtigsten Offizieren eines Raumschiffs. Als Schwarze stellte sie die für die damalige Zeit gängigen Klischees umso mehr in Frage.
Mit einem Kuss schrieb sie Geschichte
Der Erfinder des Stark-Trek-Universums, Gene Roddenberry, schrieb ihre Rolle so, dass sie anders war als damals übliche Besetzungen schwarzer Schauspielerinnen, etwa als Hausmädchen. Die Chefs von NBC sollen Roddenberry aufgefordert haben, die Rolle umzuschreiben - was dieser verweigerte.
Im November 1968, während der finalen Staffel der ersten Abenteuer der Enterprise, schrieb sie abermals Geschichte. Ihr Charakter Uhura küsste Captain James T. Kirk, der von William Shatner gespielt wurde. Die Szene gilt als erster Kuss einer schwarzen Frau und eines weißen Mannes in einem der großen US-Networks. Das Thema war in der damaligen Zeit so heikel, dass vor der Ausstrahlung der Segen der Vorstände des Senders eingeholt werden musste.
Der mittlerweile 91-jährige Shatner schrieb auf Twitter: "Es tut mir so leid, von Nichelles Tod zu hören. Sie war eine wunderschöne Frau und spielte eine bewundernswerte Figur, die so viel dazu beigetragen hat, soziale Probleme sowohl hier in den USA als auch auf der ganzen Welt neu zu definieren. Ich werde sie sicherlich vermissen. Ich sende ihrer Familie meine Liebe und mein Beileid."