Sophie Hunger:Kaum zu fassen

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Lebt in Paris, Zürich und Berlin: die 35-jährige Sophie Hunger. (Foto: Marikel Lahana)

Das Leben der Songwriterin Sophie Hunger ist komplex, ihre neue CD setzt auf Reduktion. In München tritt die Schweizerin gleich an drei Orten auf

Von Michael Zirnstein

Ohne hier Drogen verklären zu wollen, hat das Beschäftigen mit Sophie Hunger etwas von einem Trip durch psychedelische Pilze. Dabei mag es vorkommen, dass der Berauschte überall um sich Verknüpfungen im Kosmos erlebt. Ein Beispiel: Nach dem Genuss des siebten Hunger-Albums "Molecules", auf dem die Schweizerin von neo-folkig-jazziger Handarbeit zu Elektro-Musik flippt, geht einer vielleicht zum Konzert der Dancefloor-Gurus Chemical Brothers und hört im Vorprogramm einen DJ "Eisbär" von Grauzone auflegen, den alten Elektro-Hit Stephan Eichers, jenes Eidgenossen-Superstars vor den Hunger-Jahren, der Chansonnier wurde, also irgendwie umgekehrt wie bei Hunger, die er 2007 bat, sein Konzert im Pariser Bataclan-Theater zu eröffnen, in dem acht Jahre später Terroristen 90 Menschen ermordeten, just eine Woche vor Hungers erschütterndem Auftritt in der Münchner Kongresshalle. Jener Eicher, der bald auf Tour kommt gemeinsam mit dem Schweizer Autor Martin Suter, der in "Die Dunkle Seite des Mondes" über einen entgleisten Pilz-Trip fabuliert. Einen Trip, wie ihn Sophie Hunger als Ausbruch von der Studioarbeit an "Molecules" erlebte, als sie mit ihrem Produzenten Dan Carey den Anthropologen Jeremy Narby im Schweizer Jura, "wo alle Spinner wohnen", besuchte.

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