Sizilien: Die Alten von Licodia Eubea

In einem kleinen Ort in der sizilianischen Provinz sitzen alte Männer tagaus, tagein auf der Piazza. Neben ihnen an einer Hauswand ist ein verwittertes Porträt Benito Mussolinis zu sehen. Beachten sie ihn - oder nicht?

Im Südosten Siziliens, auf einem Hügel mit weitem Blick über das Bauernland ringsum, liegt eine Gemeinde, bei der man, wie bei vielen solcher Kommunen in Italien, nicht recht weiß, ob es sich dabei um ein großes Dorf oder um eine kleine Stadt handelt. Die Zahl der Einwohner von Licodia Eubea mag gerade einmal bei dreitausend Menschen liegen, dennoch wirken Rathaus und Kirche, Handwerk und Handel urban. Es gibt eine leicht abschüssig liegende, von drei schlichten Cafés gesäumte Piazza, an deren oberem Ende ein paar Stufen zu einer steinernen Tribüne hinaufführen, dahinter die Gebäude des "Municipio" und der Ortspolizei sowie eine Kapelle.