Laienchöre:Ganz Deutschland singt

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"Morgens geht die Sonne auf": Singen macht glücklich. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Die Szene der Laienchöre floriert - fast 100 stritten gerade in Hannover beim Deutschen Chorwettbewerb um den Titel "Bestes Ensemble".

Von Reinhard Brembeck

Singen ist kinderleicht. Im Gemeindesaal der Dachauer Friedenskirche stehen Stühle im Halbkreis um einen Flügel, nach und nach trudeln elf Vorschüler und Erstklässler gelassen ein, neun Mädchen, zwei Jungen. Dekanatskantorin Christiane Höft begrüßt jedes Kind, und schon geht es los mit den Aufwärmübungen. Zappelfinger, Luft aus dem Fahrradschlauch, Wechsel von Hacke zu Spitze, hüpfend summen, Tierimitationen: Hummel und Frosch, Esel und Fuchs. Singen und Tanzen ist den Kindern eins. Christiane Höft, seit 1995 an der Friedenskirche, leitet neben diesem Spatzenchor auch den Kinder- und Jugendchor, die Kantorei und den Dachauer Kammerchor, Nachwuchsprobleme hatte sie nie. Dann geht es im Spatzenchor richtig los mit "Morgens geht die Sonne auf". Gesungen wird in dem Alter natürlich auswendig, Lesen ist eine sehr viel schwierigere Kulturtechnik als Singen, das jeder kann. Immer wieder melden sich einzelne Kinder, kommen ans Klavier, singen solo. Bei allen ist Gesang intimer Ausdruck von Individualität, mal kommt das Lied strahlend sicher, dann zart, dann dunkel, dann fragend. Ins abschließende "Halleluja" fallen immer alle begeistert ein.

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