Der Weltuntergang war auch schon mal aufregender. Sibylle Berg, die literarische Fachkraft für hardcore-kapitalistische Dystopien am Rand der Apokalypse, hat ihren Zettelkasten ausgekippt. Aus den übrig gebliebenen Notizen über die letzten Tage der konsumdegenerierten Menschheit ist ein kleiner Text entstanden, in dem sich KI und Polizeistaat Gute Nacht sagen. Das ist, wie immer bei Sibylle Berg, ziemlich lustig, klug und beschwingt von erfrischendem Hass: Wenn irgendwer eine Saison in der Hölle verdient hat, dann die wohlstandsverwahrlosten, empathiefreien Egoshooter aus dem Kreativ- und Marketing-Prekariat, denen völlig zu Recht Frau Bergs ganze Verachtung gilt.
Theater:Lebenslügen-Gelaber
Lesezeit: 2 min
Max Lindemann bringt Sibylle Bergs "Es kann doch nur noch besser werden" in Berlin zur lustig knallenden Uraufführung.
Von Peter Laudenbach
Sibylle Berg:Ihr Leben als Clown
Dürfen Autoren bei Fragen nach ihrem Leben übertreiben und erfinden? Aber unbedingt. Überlegungen anlässlich der Biografie von Sibylle Berg.
Lesen Sie mehr zum Thema