"Im Garten der Lüste" bei der Ruhrtriennale:Macht euch nutzlos

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Poesie, Darmspülung, Weichtiere: Vor dem Exzentriker-Bus als Bühne hören Quesnes Figuren die absonderlichsten Beiträge mit größter Geduld an. (Foto: Martin Argyroglo)

Mit seiner Hieronymus-Bosch-Collage "Im Garten der Lüste" führt Philippe Quesnes bei der Ruhrtriennale ein anderes Modell von Zivilisation vor.

Von Till Briegleb

Das "Burning Man"-Festival in der Wüste muss nicht zwangsläufig eine gigantische Öko-Sauerei für Zehntausende SUV-Fahrer sein, die dort fast nackte Frauen beim Tanzen unter Drogen für ihre Instagram-Kanäle aufnehmen. Es kann auch Kultur haben, jedenfalls, wenn der Regisseur Philippe Quesne sich ein eigenes "Burning Man" bastelt. Seine Gäste kommen mit einem weißen Bus als Bühne an, und sie stellen ins Zentrum ihres Wüstenkreises keinen Mann als Riesen, sondern ein leeres Dinosaurier-Ei. Auch ist ihr Rund kein exakt abgezirkelter Auto- und Zeltkreis, wie in Nevada, sondern ein Oval aus Plastikstühlen, in dem absonderlichste Beiträge mit größter Geduld angehört werden.

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