Debütroman "Chrysalis":Die Verwandlung

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Mehrere Schmetterlinge befinden sich in ihrer Chrysalis, also dem Übergangsstadium von Insektenlarve zu Vollinsekt. Mit dieser Entwicklung beschäftigt sich auch der Debütroman von Anna Metcalfe - nur dass es nicht um Schmetterlinge geht. (Foto: Oli Scarff/Getty Images)

Die Protagonistin in Anna Metcalfes Debüt "Chrysalis" nimmt sich, was sie will, stilisiert sich selbst zur Ikone einer suchenden Gesellschaft - und taucht in dem Roman selbst nie auf.

Von Christina Lopinski

Sie trainiert im Fitnessstudio mit Bluse und isst mehrere Hauptgerichte gleichzeitig. Mit Arbeiten möchte sie ihre Zeit nicht verschwenden, sie denkt lieber darüber nach, welcher Edelstein sie ist. Sie bewegt sich anmutig und läuft immer auf einem roten Teppich, gestrickt von ihrem übermäßigen Selbstvertrauen. Ihr gehört die Welt, weil sie sich nimmt, was sie will. Und wenn sie weint oder schwitzt, dann möchte man ein Glas unter ihren Körper halten, um das aufzufangen, was sie zu verlieren droht. Denn Körperflüssigkeiten sind bei ihr nicht mehr unvermeidbarer Beifang menschlicher Existenz, sondern der Versuch, etwas Unfassbares greifen zu können.

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