Serie: Licht an mit Durs Grünbein:Eine höhere Intelligenz unter uns

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Der Dichter und Essayist Durs Grünbein. (Foto: Privat)

Die Zivilisation ist ins Wanken geraten, weltweit, das ganze System ist überfordert. Die Stillstellung des bloßen Soweitermachens als Chance, wäre das nicht ein Anfang?

Gastbeitrag von Durs Grünbein

Neulich begegnete mir wieder der Philosoph auf der Straße, ich kenne ihn seit Jahren. Meistens gehen wir unbemerkt aneinander vorüber, mit abgeblendetem Blick. Es ist nicht ohne Komik, dass wir nicht immer dieselben sind, sondern je nach Situation immer andere, füreinander und auch für uns selbst. Derselbe Mensch, mit dem man stundenlang bei einer Party debattiert hat, mit dem man Telefonnummern tauschte, dem man sein Herz öffnete, erkennt einen nicht wieder, wenn man sich, jeder in Gedanken versunken, unverhofft wiedersieht. Wir leben wie in einer Blase, absorbiert von Selbstgesprächen, in innerer Absenz, jeder in seiner Welt. Echte Begegnungen sind eher zufällig, erst recht die Momente des Verstehens, jede Wiedererkennung ist eine kleine Sensation.

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