Nachruf:Ja, nichts ist okay

Lesezeit: 4 min

René Pollesch ist im Alter von nur 61 Jahren völlig unerwartet gerstorben. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

René Pollesch war nicht nur ein erstaunlicher Künstler, er war ein außergewöhnlich empathiefähiger Mensch. Der nicht immer freundlichen Theaterwelt wird der nun verstorbene Volksbühnen-Intendant deshalb für weit mehr als zahllose unterhaltsame wie geistreiche Stücke in Erinnerung bleiben.

Von Peter Laudenbach

Die Premiere von René Polleschs letzter Inszenierung an der Berliner Volksbühne, ein sehr ratloses, pessimistisches Solo von und mit Fabian Hinrichs, liegt gerade mal zwei Wochen zurück. Der Stücktitel war eine dieser typischen Pollesch-Parolen, die schnell und unvergesslich wie Popsongs, oft komisch und mindestens doppelbödig eine Zeitstimmung, einen verblüffenden Gedanken oder einen persönlichen Zustand, und am besten alles auf einmal, auf den Punkt bringen: "Ja nichts ist ok." Das bekommt jetzt mit René Polleschs plötzlichem Tod eine sehr bittere Note: Wie die Volksbühne, die Pollesch seit gut zwei Jahren als Intendant geleitet hat, bekannt gegeben hat, ist der Regisseur völlig unerwartet am Montagmorgen im Alter von 61 Jahren gestorben. Das ist ein tiefer, trauriger Einschnitt, nicht nur für die Volksbühne und für Berlin.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSchauspielerin Birgit Minichmayr
:"Ich muss mich ja aufrecht halten"

Die Schauspielerin Birgit Minichmayr über Theaterskandale, ihr Spiel in Thomas Bernhards "Heldenplatz" und die Frage, wie man in schweren Zeiten stabil bleibt.

Interview von Christiane Lutz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: