Premiere Maxim-Gorki-Theater:Was für ein Theater!

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"Je länger man schweigt, desto mehr stapeln sich die unerzählten Geschichten." Sesede Terziyan spielt wunderbar in "Unser Deutschlandmärchen" am Maxim-Gorki-Theater. (Foto: Ute Langkafel)

Hakan Savaş Mican inszeniert Dinçer Güçyeters "Unser Deutschlandmärchen" am Maxim Gorki in Berlin. Ein bedeutsamer Abend.

Von Peter Laudenbach

Nach der Premiere kommt Fatma Güçyeter mit ihrem Sohn Dinçer zum Schlussapplaus auf die Bühne des Berliner Maxim-Gorki-Theaters, eine 76-jährige Frau mit Kopftuch und bodenlangem Mantel. Wenn man ihre Haltung mit einem Wort beschreiben wollte, wäre das: Würde. Genau um diese Würde, darum, wie sie immer wieder verletzt wird und wie viel Kraft es braucht, sie zu schützen, ging es an diesem Abend. Fatma Güçyeter winkt mit einem trockenen Lächeln ins Publikum, das eben in den zwei Stunden der Theateraufführung mehr über ihr Leben erfahren hat, als man von den meisten Menschen weiß, denen man jeden Tag begegnet.

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