Peter Weibel ist tot:Die ganze Welt im Blick

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Im Ozean aus Papier: Peter Weibel, Künstler und Direktor des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM), in seinem Büro in Karlsruhe. (Foto: Uli Deck/dpa)

Er wollte alles wissen und war allem Abseitigen herzlich zugetan: Peter Weibel, Direktor des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM), ist gestorben.

Von Till Briegleb

Es war nie leicht, mit Peter Weibel wirklich ein ausgeglichenes Gespräch zu führen. Zu jedem Halbsatz, den sein Gegenüber aussprach, hatte er bereits eine Assoziation. Der Direktor des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) wusste einfach zu viel. Und er verlor nie die jugendliche Ungeduld, dieses Wissen sofort anbringen zu müssen. Was in dem internationalen Feld kultureller Diskurse, das Weibel als Kurator, Theoretiker und unermüdlicher Anstifter über Jahrzehnte mitprägte, durch sein breites Weiblisch manchmal zur akustischen Schwerstarbeit für alle Zuhörer werden konnte. Denn war schon sein Deutsch durch den österreichischen Akzent wuchtig verformt, so stellte seine schnelle Art zu sprechen im Englischen eine Höraufgabe dar, die keinerlei Ablenkung erlaubte. Aber Zuhören lohnte sich. Denn Weibel dachte immer originell.

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