Sticker:Deutschrap im Panini-Album

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Viele deutsche Rapper sind mindestens so berühmt wie Fußballstars. Nur konsequent, dass der Panini-Verlag nun auch ein Deutschrap-Stickeralbum veröffentlicht.

Von Maximilian Senff

Manuel Neuer, Marco Reus und Joshua Kimmich sind Stammgäste in Norditalien. Die Region Emilia-Romagna ist bekannt für ihren Balsamico-Essig, ihre Opern sowie für Ferrari- und Lamborghini-Sportwagen. Jedes Jahr kommen die Fußballprofis wieder. Zumindest auf Papier. Genauer gesagt, auf Aufklebern. In Modena sitzt schließlich auch das für seine Sammelalben und Aufkleber bekannt gewordene Unternehmen Panini. Und bald haben jetzt noch mehr deutsche Promis eigene Bildchen. Mehr als 200 deutsche Rapperinnen und Rapper gibt es ab dem 15. Juli zum Kleben. Ein paar sogar mit Bling-Bling-Glitzer.

Die Idee für das "Das ist Deutschrap"-Heft entstand vor eineinhalb Jahren in einer Münchner WG. Seitdem haben die Initiatoren Larissa Fischer und Jannis Wenderholm viel gebastelt. Sie wollten das erste Deutschrap-Stickeralbum "so heftig wie möglich" machen. Um die 48 Seiten zu füllen, sind 212 Stickerplätze nötig. Panini übernimmt den Druck, um alles andere kümmern sich Fischer und Wenderholm selbst. Sie profitieren dennoch von der Erfahrung der Italiener: Um Dopplungen zu vermeiden, gibt es ein spezielles Mischverfahren und wie bei den Fußballern, enthält jede Packung einen Glitzer-Sticker.

"Wir wollen mit dem Sammelalbum eine neue Plattform für die jugendlichen Fans des Genres schaffen", sagt Larissa Fischer, "genau für die Kids, die die Musik auch wirklich hören." Die sollen dann am besten auch den Blick über den Tellerrand wagen - und sich mit politischen Texten und mit Rapperinnen auseinandersetzen.

Die Macher haben, soweit es möglich war, versucht, alle prominenten deutschen Rapper, die ihr Debütalbum nach dem Jahr 2000 veröffentlicht haben, für das Projekt zu gewinnen. Manche Ikonen und Pioniere wie Samy Deluxe, Eko Fresh oder Deichkind fehlen leider deshalb. Es sind aber auch jüngere Stars wie Ufo361 oder der Deutsch-Ghanaer Serious Klein nicht dabei, denn nicht jeder wollte dabei sein. Und Manchmal kam auch einfach kein Kontakt zustande.

© SZ vom 26.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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