Pakistan:Spionagemeister

(Foto: oh)

Von Arne Perras

Kaum war der pakistanische Actionthriller "Waar" 2013 in den Kinos angelaufen, warf die Zeitung Express Tribune die Frage auf: "Ist das ein Propagandafilm?" Auf Twitter mutmaßten Zuschauer, der Film sei von der Armee gesponsort worden, Regisseur Bilal Lashari widersprach vehement. Der Held in "Waar" ist Major Mujtaba, ein Geheimdienstler, der eine Terrorattacke auf sein Land abwehren soll. Wenig überraschend muss der Betrachter des Films zu dem Schluss kommen, dass der ultra-fiese Angreifer namens Ramal von keinem anderen als dem großen Bruder im Osten gesponsort wird: Indien. "Waar" ist manchmal wahnsinnig spannend, dann wieder von quälender Länge, oft brutal. Ein Film, der den heimischen Generälen gut gefallen dürfte, weil die Sicherheitskräfte als Retter der Nation gefeiert werden. Am alten Feindbild jedenfalls kommen keine Zweifel auf. "Mach deinen Job und mach dieses Land stolz auf seine Beschützer". Diesen Satz eines Vorgesetzten kann man als Botschaft des ganzen Films lesen. Immerhin, der martialisch-patriotische Grundton wird zumindest einmal ironisch unterlaufen. Auf die Frage eines Elitepolizisten, wie die Sicherheitskräfte ihren Job eigentlich meistern sollen, sagt sein Boss: "Versuch einfach, nicht du selbst zu sein."

© SZ vom 25.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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