Oper:Funke auf Funke

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Wie sieht die Welt jenseits der Erstarrung aus? Regisseur Pierre Audi stellt die Inszenierung von Kurtágs „Endspiel“-Version ganz in den Dienst der Musik. (Foto: Teatro alla Scala)

Der Komponist György Kurtág, Meister der kurzen Stücke, legt mit 92 Jahren seine erste zweistündige Oper vor. An der Mailänder Scala feierte man nun die Premiere.

Von Reinhard J.Brembeck

Das ist, so heiter wie verhalten, der endgültige Triumph der Musik über das Alter, über die Sinnlosigkeit des Lebens und des Theaters. Aber es ist auch der Sieg über die Sucht nach Dramatik und Unterhaltung. Der jüdisch-ungarische Komponist György Kurtág, demnächst 92 Jahre alt, hat die vergangenen sieben Jahre damit verbracht, die zentralen Szenen aus Samuel Becketts "Fin de partie", "Endspiel", im französischen Original mit einer spielerisch schwebenden Musik zu überschreiben. Es ist Kurtágs erste Oper. Zwar verlassen einige Zuschauer im Verlauf der pausenlos zweistündigen Uraufführung die Mailänder Scala, aber die, die bleiben, sind begeistert. Erst ist der Beifall so verhalten wie die Musik, doch dann steigert er sich. Kein Buh für niemanden.

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