Oper:Blutrünstig katholisch

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Giacomo Meyerbeer, einer der erfolgreichsten Komponisten des 19.Jahrhunderts, ist heute fast vergessen. Die Deutsche Oper versucht sich jetzt an dessen "Huguenots".

Von Wolfgang Schreiber

Hier fegt eines der blutrünstigsten Exempel der Operngeschichte über die Bretter, fünf Akte und fünf Stunden lang Religionskrieg. Das beginnt fromm mit "Ein feste Burg ist unser Gott", dem Luther-Choral, der zum schrägen Marsch mutiert, und mündet in den Schrecken der Bartholomäusnacht von 1572. Wie im Rausch werden da die Hugenotten, die französischen Protestanten, von den fanatisierten Katholiken hingemetzelt. All das geschieht pompös im Breitwandstil. Das Libretto dazu hat der geniale Eugène Scribe geliefert, es ist randvoll mit politischen, religiösen und amourösen Leidenschaften, bombastischen Chortableaus, romantischen Belcanto-Arien und Ballett.

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