Oper:An der Liebe leiden

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Langsam stirb die Kurtisane Violetta auf der Bühne dahin: Regisseur Dieter Dorn zeigt Giuseppe Verdis "Traviata" in Berlin als eine handwerklich stupende Studie.

Von Egbert Tholl

Giuseppe Verdis "La Traviata" darf in keinem Spielplan fehlen. An der Rolle der Violetta Valéry messen sich die meisten lyrischen Soprane, der Interpretation der Callas zum Trotz. Immer wieder gibt es grandiose Violettas wie Anna Netrebko oder Nicole Chevalier. Die stellte 2011 der Regisseur Benedikt von Peter in Hannover ganz allein auf die Bühne - ein psychologisch und schauspielerisch umwerfendes Erlebnis. Im selben Jahr inszenierte Peter Konwitschny Marlis Petersen als Violetta, und man spürte die Fahlheit des Todes. Das Grundproblem der "Traviata": Die Hauptfigur stirbt an Schwindsucht, und oft steht da eine pumperlgesunde Sängerin, der man eine Hinfälligkeit überhaupt nicht anmerkt. Bei Petersen war dies anders, sie überwand den reinen Schönklang in der realistischen Wahrheit des Zugrundegehens.

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