Der Tod ist nicht verhandelbar. Er schafft Tatsachen. Natürlich ist es unmöglich, neue Musik von Nick Cave anzuhören, ohne nicht jenen Schicksalsschlag mitzudenken, der ihn 2015 heimsuchte, als sein 15-jähriger Sohn von einer Klippe fiel und starb. Schon sein letztes Album "Skeleton Tree", das zum Zeitpunkt des Unglücks fast fertig war, wurde überschattet von den Ereignissen und änderte seine Tonart. Es geriet zu einem Requiem in Schockstarre, düster, karg, todtraurig. "You fell from the sky / Crash landed in a field", klagte Cave darauf, begleitet von finsterem Dröhnen eines Synthesizers, und wäre er danach vor Schmerz für immer verstummt, keiner hätte sich beschweren können.
"Ghosteen" von Nick Cave:Meister des Schmerzes
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Noch nie klang Nick Caves brüchige Grabesstimme so verletzlich und schön wie auf seiner neuen Platte "Ghosteen". Nur innerlich Versteinerte werden das neue Album als Kitsch missverstehen.
Von Thomas Bärnthaler
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