Berühmte Porträts nachgestellt:Gestatten, Marilyn Malkovich

Mal posiert John Malkovich als Alfred Hitchcock, mal als Salvador Dalì, mal als Zwillinge: In einem Fotoprojekt stellt der Schauspieler berühmte Porträts nach. Mit verblüffendem Effekt.

Von Carolin Gasteiger

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(Foto: Sandro Miller courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago)

John Malkovich als Marilyn Monroe. John Malkovich als Jean Ernest Hemingway. John Malkovich als Che Guevara. Warum sollte sich Sandro Miller lange einen Titel für sein jüngstes Fotoprojekt ausdenken? Die Reihe heißt schlicht "Malkovich, Malkovich, Malkovich". Als Marilyn Monroe, von Andy Warhol 1962

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(Foto: Sandro Miller courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago)

Malkovich in immer anderen Rollen. Mal streckt er als Physik-Genie Albert Einstein die berühmte Zunge raus, ... Als Albert Einstein, fotografiert von Albert Sasse 1951

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(Foto: Sandro Miller courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago)

... mal sieht er als Salvador Dalì mit wirrem Blick in die Kamera oder ... Als Salvador Dalì, fotografiert von Philippe Halsman 1954

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(Foto: Sandro Miller courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago)

... räkelt sich über einer asiatischen Schönen und posiert mit ihr als John Lennon und Yoko Ono. Inklusive nacktem Po. In akribischer Vorarbeit hat Sandro Miller Ausstattung, Kleidung und Make-Up der berühmten Porträts recherchiert und zusammengesucht, um dann die Originalporträts mit Malkovich in wenigen Tagen nachzustellen. Als John Lennon und Yoko Ono, fotografiert von Annie Leibovitz 1980

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(Foto: Sandro Miller courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago)

Der Effekt? Verblüffend. "John ist eine schöne, leere Leinwand, die darauf wartet, bemalt zu werden", sagt Sandro Miller über den Hollywoodstar. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Projekt Malkovichs Namen trägt. Wem fällt bei seinem Namen nicht der oscarnominierte Film "Being John Malkovich" (1999) ein, in dem der Schauspieler damit zurechtkommen muss, dass alle anderen gerne so wären wie er? Nun ist es andersrum. Das Spiel mit Identitäten beherrscht der 60-jährige Malkovich jedenfalls perfekt. Als Bienenzüchter Ronald Fischer, fotografiert von Richard Avedon 1981

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(Foto: Sandro Miller courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago)

Der US-Porträtfotografen betont jedoch, ihm gehe es um etwas anderes. Besser gesagt: jemand anderen. Mit "Malkovich, Malkovich, Malkovich" will Miller all den Fotografen Tribut zollen, die ihn in den vergangenen 40 Jahren beeinflusst haben, schreibt er in einem Statement. In diesem Fall: David Bailey, der Mick Jagger 1964 im Pelz ablichtete.

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(Foto: Sandro Miller courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago)

Die Fotos seien ikonenhaft, weil sie unvergessliche Gefühle, Gedanken oder Erinnerungen hervorrufen, so Miller. Besonders beeindruckt habe ihn die Aufnahme der "identischen Zwillinge" von Diane Arbus (1967). Es sei unglaublich gewesen, wie sich Malkovich von der einen in die andere verwandelt habe, schildert Miller das Shooting. Diese Wandlungsfähigkeit beweist er auch in seinen Filmen seit langer Zeit; ob in "Tod eines Handlungsreisenden" (1985), als düsterer Verführer in "Gefährliche Liebschaften" (1988), als Gangster in "Con Air" (1997) oder zuletzt als Alt-Agent in den Actionkomödien "R.E.D." und "R.E.D. 2" von 2010 und 2013.

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(Foto: © Sandro Miller courtesy Catherine Edelman Gallery, Chicago)

Und Malkovich, der "Nomade der Experimentierlust", wie ihn Kollegen nennen und der selbst sogar Mode entwirft, überzeugt in den unterschiedlichsten Facetten. Im November kommt die Ausstellung in die Catherine Edelman Gallery nach Chicago, ein exklusives Interview mit Malkovich läuft im Oktober in den französischen Medien 7-Post und der Liberation. Als Alfred Hitchcock, fotografiert von Albert Watson 1973

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