Suhl (dpa/th) - Die Waldzither verdient nach Einschätzung ihres hiesigen Fördervereins mehr Wertschätzung. „Musikland Thüringen, das ist nicht nur Bach und Clueso“, sagte der Vereinsvorsitzende Horst Schäfer am Donnerstag. Das Zupfinstrument werde in Thüringen seit vielen Generationen gespielt und auch hergestellt. Das Saiteninstrument erlebe seit einigen Jahren vor allem durch Folkbands eine Renaissance.
Die mit neun Saiten bespannte Waldzither ähnelt in der Form einer Mandoline und ist nicht ganz so groß wie eine Konzertgitarre. Ebenso wie diese wird sie vor dem Körper getragen und mit der Hand angeschlagen.
In Suhl beginnt am 19. September ein Cister-Symposium des 70 Mitglieder zählenden Vereins. Cister ist eine Instrumentenfamilie, zu der auch die griechische Bouzouki und die portugiesische Fado-Gitarre gehören. Dabei treffen sich Musiker, Instrumentenbauer und Historiker zu Workshops und zum gemeinsamen Musizieren.
Schäfer zufolge bieten einzelne Volkshochschulen Kurse zum Erlernen des Zither-Spiels an. In Kindergärten werde sie von Erzieherinnen auch zum Musizieren eingesetzt. „Sie ist als Einstieg ziemlich leicht zu erlernen.“
Die Geschichte des Instruments reicht bis ins Mittelalter zurück. Populär war sie bei der Jugendbewegung der Wandervögel, die von den Nationalsozialisten verboten wurde. Beim alljährlichen Rudolstadt-Festival der Folk- und Weltmusik sind Cistern regelmäßig dabei. Der Verein der Freunde und Förderer der Waldzither in Suhl wurde 2014 gegründet.