Musik - Apolda:Tanzen und Zelten: Welche Festivals sind 2022 geplant?

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Apolda/Jena/Rudolstadt/Saalburg (dpa/th) - Thüringer Musik- und Open-Air-Fans fast aller Genres können sich auf einen aller Voraussicht nach ereignisreichen Sommer freuen: Die Veranstalter größerer Musikfestivals im Freistaat blicken einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zufolge allesamt optimistisch auf die Saison 2022 - eine Null-Runde ist in diesem Jahr nirgendwo angedacht.

8. April bis 1. Mai - Thüringer Bachwochen

Knapp 50 Konzerte sind für 2022 in zwölf Thüringer Orten geplant. Dazu gehört etwa die Kaufmannskirche in Erfurt, in der die Eltern des Komponisten Johann Sebastian Bach 1668 getraut wurden. Das überregional bekannte Festival verknüpft Barockmusik und Bach-Kompositionen mit zeitgenössischen Werken. Neben einer Kantate des New Yorker Pianisten Uri Caine werden auch der mehrfach mit dem "Echo Klassik" ausgezeichnete russische Starpianist Daniil Trifonow und das Amsterdamer Orchester des 18. Jahrhunderts erwartet. Angesichts der Corona-Lage planen die Organisatoren 2G-Zugangsregelungen, der Zutritt zu den Konzerten soll nur Geimpften und Genesenen erlaubt sein. Unklar ist bislang, ob die traditionelle lange Nacht der Hausmusik zur Festivaleröffnung und Passionsaufführungen mit großen Chören stattfinden können.

7. bis 10. Juli - Rudolstadt Festival

Das über Thüringens Grenzen bekannte Rudolstadt Festival, das sonst immer 25.000 Dauerkarten für vier Tage verkaufte, plant nach langer Pause, wieder an den Start zu gehen. "Drei Jahre ohne Festival wären nicht nur für uns, sondern für die gesamte Szene wirklich katastrophal", sagte eine Sprecherin. "Wir gehen erst einmal davon aus, dass wir ein ganz normales Festival wie vor der Pandemie umsetzen können. Aber logischerweise ist uns klar, dass es da viele Unwegbarkeiten geben kann." Allerdings soll das in der Stadt stattfindende Folk-Festival "nicht groß spürbar fürs Publikum" entzerrt werden; eine Bühne weniger hier, ein paar Konzerte weniger dort. Fast alle Bands, die 2020 eingeladen waren, sind demnach auch nach zwei Jahren Pause dabei. 47Soul und die Goran Bregović Wedding and Funeral Band etwa sind schon fest eingeplant.

20. Juli bis 28. August - Kulturarena Jena

Rund 19.000 Besucher haben die Konzerte, Film- und Theatervorführungen der Kulturarena Jena 2021 besucht. Damit stand man laut Veranstalter in einem Corona-Jahr - mit Sitzkonzerten und ohne Gastro-Angebot - gut da. Die Vorfreude auf die 30. Kulturarena 2022 ist umso größer. Die Verhandlungen mit Künstlerinnen und Künstlern laufen schon. Egal was die nächsten Monate noch an Hürden bringen werden, sei man "bis in die Fingerspitzen motiviert", den Jubiläumssommer zu einem ganz besonderen zu machen.

5. bis 7. August - Apoldaer Musiksommer

Schon 2020 sollte Sarah Connor in Apolda singen. Doch nachdem das Festival coronabedingt mehrmals verschoben wurde, musste ihr Konzert aus planungstechnischen Gründen bis in den August 2022 rutschen. Dann soll es aber definitiv den Auftakt machen, sagte ein Sprecher. Auch sonst sei das Proramm "fix gemacht" worden. "Wir planen mit Corona und hoffe, dass wir, wenn die Sonne wieder etwas höher steht, unserer Veranstaltung im gleichen Umfang durchführen können, wie im letzten Jahr." Eventuell sei denkbar, dass man die Besuchskapazitäten einzelner Konzerte etwas hochfahre. Rund 11.500 Musikbegeisterte haben 2021 beim Apoldaer Musiksommer ein Wochenende lang Festivalluft geschnuppert. Feiern konnte aber nur, wer geimpft, genesen oder getestet war. Neben Connor sollen auch Silbermond, Eloy De Jong, Stefanie Hertel und Howard Carpendale 2022 dabei sein.

12. bis 14. August - SonneMondSterne

Ein SonneMondSterne-Sprecher kündigte an, dass man nach zwei Jahren coronabedingter Pause mit den Erfahrungen aus den Vorjahren und dem Impffortschritt wieder plane, 40.000 Menschen im August an der Bleilochtalsperre bei Saalburg-Ebersdorf willkommen zu heißen. Man plane das Elektro-Festival komplett ohne Vorbehalte - "nicht nur, um Optimismus zu verbreiten, sondern ganz ernst". Der Ticket-Preis wurde allerdings etwas angepasst: statt 129 Euro wie 2020 kosten die Tickets für das dritte August-Wochenende nun 149 Euro im Vorverkauf. Die Headliner von 2020, etwa die Chainsmokers, Martin Garrix, Charlotte de Witte und Nina Kraviz bleiben aber wie geplant dabei. "Wenn das alles keine Abrissgarantie ist, dann wissen wir auch nicht mehr", liest man auf der Webseite.

© dpa-infocom, dpa:220115-99-717633/3

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