Musical:Hallo, Gelsenkirchen

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Wenn die Witwe Dolly Levi ihr doppeltes Spiel treibt, scheint Gelsenkirchen plötzlich ganz nah am Greenwich Village zu liegen. (Foto: Pedro Malinowski)

Dass das klassische Broadway-Musical "Hello, Dolly!" ausgerechnet am Musiktheater im Revier auf so viel Gegenliebe stößt, ist kein Wunder: Der amerikanische Traum ist auch der des Ruhrgebiets.

Von Max Florian Kühlem

Vor dem Fenster fliegen sie vorbei, Lichter der Großstadt. Sie verschwimmen hinter den kleinen Tropfen des Nieselregens, die im Fahrtwind feine Bahnen auf den Fenstern ziehen. Und auf einmal sieht das nächtliche Gelsenkirchen aus wie New York. Die Verwaltungs- und Wohntürme nahe dem Musiktheater im Revier, die bei Tag eher den Charme des Berliner Alexanderplatzes kurz nach der Wende versprühen, könnten jetzt auch als Kulisse für die Straßenschluchten von Manhattan dienen. Das Rot und Grün der Ampeln - ein Farbenfeuerwerk! Da, die nächste Kreuzung heißt ja Kennedyplatz! Und die Menschen, die dicht gedrängt in der Pizzeria mit 24-Stunden-Lieferservice sitzen - sind sie nicht eigentlich die hippe Crowd eines schon vor Jahrzehnten geschlossenen Cafés im Greenwich Village?

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