Wahrzeichen:Wartburg mit rund 420.000 Besuchern in diesem Jahr

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Die Wartburg bei Eisenach war Arbeits- und Lebensort Luthers während seines Exils. (Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Sie ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von Thüringen: die Wartburg bei Eisenach. Doch wie soll sich die Burg in Zukunft präsentieren? Dazu ist im kommenden Jahr die Meinung der Besucher gefragt.

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Eisenach (dpa/th) - Die Wartburg bei Eisenach zeigt sich trotz weniger ausländischer Gäste zufrieden mit dem diesjährigen Tourismusgeschäft. „Es war ein schwieriges, herausforderndes Jahr, welches wir dennoch gut gemeistert haben“, sagte Franziska Nentwig, die seit Sommer 2021 unter dem offiziellen Titel Burghauptmann das Geschehen auf der zum Unesco-Welterbe zählenden Burg mit Ausstellungen, Kunstsammlung und Bibliothek leitet. Bis Ende des Jahres werden rund 420.000 Besucher auf der Wartburg erwartet.

Während nach wie vor weniger Gäste aus dem Ausland und weniger Busreisegruppen kamen, seien deutlich mehr Familien und Kinder gezählt worden. Seit Anfang Oktober gebe es daher nun täglich zwei kindgerechte Führungen, die sehr gut angenommen würden, sagte Nentwig. Rund 50.000 Kinder und Jugendliche hätten in diesem Jahr die Wartburg besucht.

Die geschichtsträchtige Burg hoch über Eisenach gehört zu den international bekanntesten Touristenattraktionen Thüringens. Vor der Pandemie im Jahr 2019 kamen laut Nentwig etwa eine halbe Million Gäste. 2021 wurden knapp 230.000 Gäste auf der Wartburg gezählt. In diesem Jahr hätten sich die Corona-Einschränkungen bis April noch in der Besucherbilanz bemerkbar gemacht. Üblicherweise kämen 20 bis 25 Prozent der Gäste auf der Wartburg aus dem Ausland. „Derzeit liegt der Anteil mit fünf bis sieben Prozent noch weit darunter.“

Für das kommende Jahr kündigte Nentwig eine neue, interaktive Sonderausstellung an: „Die Wartburg steht für fast 1000 Jahre Geschichte und für eine außergewöhnliche Architektur. Wir wollen ergründen, wieso die Burg bis heute so stark in den Köpfen der Menschen verankert ist.“ Die Schau solle ab Mitte Juni unter dem Titel „Mythos Wartburg: 10 Fragen an die Ideale Burg“ die Vielfalt der mit der Burg verbundenen Themen ins Zentrum setzen.

Dabei sei auch die Meinung der Besucher gefragt, wie sie sich die Burg der Zukunft vorstellen. Insofern sei die Sonderschau auch eine kleine Werkstatt und Vorstudie für die neu zu konzipierende Dauerausstellung, sagte Nentwig. Eine weitere wichtige Aufgabe sei die Digitalisierung. 2023 solle die Wartburg eine neue Homepage und eine neue App für Besucher erhalten.

Die Wartburg war Wohn- und Wirkungsstätte der Heiligen Elisabeth, Exilort des Kirchenreformators Martin Luther - der dort vor 500 Jahren das Neue Testament der Bibel vom Griechischen ins Deutsche übersetzte - und Schauplatz des Wartburgfests 1817, bei dem sich Studenten für einen einheitlichen und demokratischen deutschen Nationalstaat einsetzten.

© dpa-infocom, dpa:221225-99-13823/2

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