Historisches:Dresdner Stadtmuseum bekommt Stück aus Welt der DDR-Auktion

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Dresden (dpa/sn) - Auf Umwegen bekommt das Stadtmuseum Dresden nun doch eines der Objekte aus dem Fundus des aufgelösten Privatmuseums „Welt der DDR“. Der Bieter, der das farbige Bleiglasfenster aus dem früheren VEB Herrenmode bei der Auktion der Sammlung ersteigerte, gibt es als Leihgabe ab, wie das Museum auf seinem Blog mitteilt. Das dreiteilige Fenster mit Alltagsszenen befand sich den Angaben nach einst im Eingangsbereich des Betriebs. Da eine Einlagerung wegen dessen kulturhistorischen Wertes nicht möglich und kein Platz im Stadtarchiv war, sei es nach dem Abriss des Gebäudes 2017 in die „Welt der DDR“ gegeben worden.

Nach dem Zuschlag habe er erfahren, dass sich auch das Museum für die Fenster interessierte, erzählt der Käufer in dem Blog-Beitrag. Er habe die Idee einer Leihgabe überschlafen und sich dann dort gemeldet. Man einigte sich darauf, „dass ich es an euch abgebe“. Für ihn als ein Kind der DDR sei das ein Stück Geschichte. „Und ich wollte nicht, dass es irgendjemand kriegt, der es dann ins Ausland mitnimmt, oder wo die Kinder achtlos davor spielen“, sagt er.

95 Prozent der rund 70.000 Ausstellungsstücke der von Einzelhandelsunternehmer Peter Simmel betriebenen „Welt der DDR“ waren am 9. Juli versteigert worden. Er hatte die Kollektion angeboten, weil immer weniger Menschen in die Präsentation in seinem Einkaufszentrum kamen und die Weitergabe des kompletten Bestandes an einen neuen Betreiber nicht gelungen war. „Wie einen Krimi verfolgten auch wir die Auktion online, hatten aber einfach keine Chance“, berichtet Kustodin Claudia Quiring in dem Blog-Eintrag. Die beiden Exponate, die sie noch im Visier hatte, seien in Thüringer Privatbesitz und ins Wende Museum nach Los Angeles (USA) gekommen.

© dpa-infocom, dpa:230729-99-592412/2

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