Dennis Edwards, langjähriger Leadsänger der Temptations, ist tot. Der aus Detroit stammende Musiker sei am Freitag im Alter von 74 Jahren in Chicago gestorben, bestätigte seine Familie dem TV-Sender CBS. Über die Todesursache wurde zunächst nichts bekannt. Edwards wäre am Samstag 75 Jahre alt geworden.
Edwards wurde in Birmingham, Alabama, geboren und wuchs nach dem Umzug der Familie in Detroit auf. Sein Vater war ein Pfarrer und ehemaliger Honky-Tonk-Klavierspieler, Edwards sang im Chor der väterlichen Kirche.
Im Jahr 1968 stieß er zu den Temptations, damals bereits eine der bekanntesten Bands des legendären Labels Motown. Als Leadsänger löste er David Ruffin ab, der unter anderem Hits wie "My Girl" gesungen hatte.
Edwards brachte nach Ruffins glattem Gesang eine etwas härtere, gröbere Stimme mit, die unter anderem die Songs "Cloud Nine", "I Can't Get Next to You", "Masterpiece" und den bis heute bekannten Hit aus dem Jahr 1972, "Papa Was a Rollin' Stone", trug. Musikalisch orientierte sich die Band in dieser Zeit vom Soul hin in Richtung Funk. Mit dem Grammy für "Cloud Nine" im Jahr 1968 wurden die Temptations die erste Motown-Band, die diese begehrte Auszeichnung gewinnen konnte.
Als die Gruppe 1977 zum Atlantic Label wechselte, verließ Edwards die Temptations, um eine Solo-Karriere zu starten. Er kehrte aber in den folgenden Jahren immer wieder zu der Band zurück. 1989 wurden die Temptations in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. In einzelnen Comebacks und mit Teilen der Band trat Edwards bis zuletzt auf.
Otis Williams, einer der Mitbegründer der Gruppe, äußerte sich "sehr traurig" über Edwards' Tod. Der Sänger habe einen großen Beitrag zum Erbe der Temptations geleistet.