Martin Walser im Interview 2015:Vergessen ist leichter als vergeben

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"Ich wollte nie jemanden überzeugen", sagt der 1927 in Wasserburg am Bodensee geborene Martin Walser. "Ich wollte immer nur laut und öffentlich sagen, wie es mir geht." (Foto: Felix Kästle/dpa)

Martin Walser über seine Anfänge als rasender Reporter und den jahrzehntelangen Krieg mit seinen Kritikern. Zum Tod des Schriftstellers: Ein Gespräch aus dem Jahr 2015.

Von Christian Mayer und Christopher Schmidt

Der alte König sitzt, gekrönt von einem eleganten Strohhut, an einem Spätsommertag auf einer Bank in seinem Garten, im Rücken die tief stehende Nachmittagssonne und den glitzernden Bodensee. Seine Frau serviert Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Martin Walser spricht über sein Leben mit der Zeitung, das nicht selten auch ein Leiden an der Zeitung war. Obwohl er sagt, er lese heute eigentlich nur noch die Todesanzeigen im Lokalblatt - zum Interview ist er auf den Punkt vorbereitet und hat sich mit einem Stapel ausgedruckter Artikel munitioniert. Manchmal pocht er mit dem Fingerknöchel auf den Papierberg, um seinen Ausführungen besonderen Nachdruck zu verleihen.

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