Interview mit Ljudmila Ulitzkaja:"Putins Politik und Ideologie hat bei mir von Anfang an Abscheu erregt"

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"Noch will ich keinen Eisernen Vorhang zwischen mir und meiner Heimat errichten": Ljudmila Ulitzkaja. (Foto: Claudia Thaler/picture alliance)

Die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja hat die Regierung Putin immer offen kritisiert. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine hat sie ihr Land verlassen. Ein Gespräch über die Schatten der Erinnerung.

Interview von Lothar Müller

Die Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja, 1943 in Dawlekanowo geboren und in Moskau aufgewachsen, hat vor einigen Tagen Russland verlassen. Zuvor hatte sie gegen den Angriffskrieg ihres Landes auf die Ukraine protestiert und ihn als "Schande" bezeichnet. Sie lebt derzeit in Berlin. Ihre literarische Karriere hat sie im Alter von fünfzig Jahren begonnen, in vielen ihrer Bücher leben die Figuren in der Zeit der Sowjetunion, in ihrem Roman "Jakobsleiter" erkundet sie nach der Entdeckung der Briefe ihrer Großeltern die Geschichte ihrer Familie im Stalinismus. In diesen Tagen ist im Hanser Verlag ihr neuer Erzählungsband "Alissa kauft ihren Tod" erschienen. Zum Interview hat sie sich mit ihrer Übersetzerin im Bibliothekszimmer einer lichtdurchfluteten Altbauwohnung in Pankow eingefunden.

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