Literatur:Bücherfrühling beginnt mit Buchpremiere zu Sinti und Roma

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Neubrandenburg (dpa/mv) - Mit einer Buchpremiere über das Schicksal von „Sinti und Roma in Mecklenburg und Vorpommern“ beginnt am 24. April der diesjährige Bücherfrühling in Neubrandenburg. Die Autorin Natalja Jeske hat das Wissen über deren Leben bis 1945 zusammengetragen und anhand von Familiengeschichten und historischen Fotos erstmals sichtbar gemacht, wie die Regionalbibliothek Neubrandenburg am Mittwoch mitteilte. So werden unter anderem die Schicksale von Familien aus Teterow (Landkreis Rostock), Stralsund, Weitin und Satow (Mecklenburgische Seenplatte) sowie Rostock erzählt.

Hintergrund der Veröffentlichung sind unter anderem die Festnahmen vieler Sinti und Roma vor 80 Jahren im März 1943. Damals wurden die Menschen, von denen viele schon seit Jahren in Deutschland ausgegrenzt worden waren, in Sammellager gebracht - wie die Landesanstalt Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz - von wo aus sie in Konzentrationslager kamen. Dort wurden fast alle umgebracht. Jeske folgte auch den Spuren der wenigen Überlebenden.

Beim Bücherfrühling sind in Neubrandenburg bis Ende Juni knapp 20 Veranstaltungen geplant. So wird eine neu entdeckte Handschrift der Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933-1973) vorgestellt, die bei der Sanierung ihres Wohnhauses in Hoyerswerda gefunden wurde. Am 4. Mai spricht Literaturwissenschaftler Carsten Gansel über Leben und Wirken Reimanns, die zuletzt in Neubrandenburg gelebt hatte und in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden wäre. Außerdem wird das Buch „Wer war wer in Neubrandenburg“ von Peter Starsy vorgestellt und der Schauspieler Sky du Mont liest im Mai aus seinem Buch „Ungeschönt“.

© dpa-infocom, dpa:230419-99-367363/2

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