Schriftsteller:Alois Prinz erhält Jugendliteraturpreis für sein Lebenswerk

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Ein Bücherstapel liegt in einer Buchhandlung auf dem Tisch. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild)

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Schriftsteller Alois Prinz ist auf der Frankfurter Buchmesse für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Er erhielt am Freitagabend den mit 12.000 Euro dotierten „Sonderpreis Gesamtwerk“ im Rahmen des Jugendliteraturpreises. „Seit mehr als 20 Jahren hat Alois Prinz mit seinen Biografien Maßstäbe gesetzt, das Genre neu definiert und aus den Schranken einer festen Alterszuordnung gehoben“, hieß es in der Begründung der Sonderjury. Der 1958 geborene Prinz schrieb unter anderem Biografien über Hannah Arendt, Hermann Hesse, Joseph Goebbels und Franz Kafka.

Die Autorin Chantal-Fleur Sandjon wurde in der Kategorie Jugendbuch für den Versroman „Die Sonne, so strahlend und Schwarz“ ausgezeichnet. Die Jury lobte eine in verdichteter Verssprache erzählte „Verbindung eines individuellen Schicksals mit kultureller Erinnerung“. Der Roman handle von der heranwachsenden Nova, die seelische und psychische Verletzungen der Vergangenheit überwinde. „Dabei entwickelt sie das Heranwachsen als Schwarze, queere junge Frau in Deutschland in all seinen Facetten“, hieß es in der Jurybegründung. Beispielhaft gelinge Sandjon demnach die Verbindung eines individuellen Schicksals mit kultureller Erinnerung.

Sieger in der Sparte Bilderbuch wurde „Spinne spielt Klavier. Geräusche zum Mitmachen“ (Carlsen) des Autors und Illustrators Benjamin Gottwald. Als bestes Kinderbuch kürte die Jury Tanja Eschs Comic „Boris, Babette und lauter Skelette“ (Kibitz). Gewinner beim Sachbuch war „Queergestreift. Alles über LGBTIQA+“ (Hanser) von Kathrin Köller, illustriert von Irmela Schautz. Die Jugendjury prämierte „Als die Welt uns gehörte“ (Fischer KJB) von der britischen Autorin Liz Kessler. Die prämierten Titel spiegelten den hohen Wert von Diversität und Menschlichkeit wider, hieß es in der Mitteilung.

Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird seit 1956 für herausragende Kinder- und Jugendbücher vergeben und ist mit insgesamt 72 000 Euro dotiert. Außer dem Preis für das Gesamtwerk sind alle Einzelpreise mit 10 000 Euro dotiert. Der Preis setze ein „Zeichen für die Belange junger Menschen und den Stellenwert ihrer Literatur“, sagte Bundesjugendministerin Lisa Paus (Grüne) anlässlich der Preisverleihung.

© dpa-infocom, dpa:231020-99-641988/2

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