Literatur:Bert Papenfuß gestorben - „Unerhörter Wortverschwörer“

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Berlin (dpa) - Der Lyriker Bert Papenfuß ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Witwe Mareile Fellien am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Papenfuß stammte aus Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern und war ab 1980 als Schriftsteller tätig. Zu DDR-Zeiten hatte er Schwierigkeiten, seine Texte zu veröffentlichen, und trug sie teils in Begleitung von Bands vor.

Seine Sprache nannte er einmal „eine Mischung aus Barock, Dadaismus und Futurismus und das natürlich alles vermischt mit Elementen aus der sogenannten realen Existenz der DDR“. Seit der deutschen Vereinigung publizierte Papenfuß etliche Gedichtbände. 1996 war er Stadtschreiber in Rheinsberg, 1998 erhielt Papenfuß in Österreich den Erich-Fried-Preis. Der Schriftsteller Volker Braun würdigte ihn damals als „unerhörten Wortverschwörer und Sinnentsteller“.

In Berlin war der Künstler aus der sogenannten Prenzlauer Berg Connection auch zeitweise Betreiber bekannter Literaturtreffs, darunter das Kaffee Burger. Zugleich wandte er sich gegen die Gentrifizierung der Ostberliner Innenstadtbezirke. Der 67-Jährige starb nach den Worten von Fellien am frühen Samstagmorgen nach einer Krebsdiagnose und einem Schlaganfall.

© dpa-infocom, dpa:230828-99-987304/2

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