Künstler:Kunst von Lüpertz in Karlsruher U-Bahn

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Das Kunstwerk mit dem Titel „Die Locken einer Frau“ des Künstler Markus Lüpertz ist bei der Enthüllung der Lüpertz-Kunstwerke zum Thema "Genesis“ an der U-Bahn-Haltestelle zu sehen. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Kunstmeile im Untergrund: In der Karlsruher U-Bahn ist nun Kunst von Markus Lüpertz zu sehen. Zur Einweihung des Zyklus' „Genesis“ kam auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Karlsruhe (dpa/lsw) - Wer in der Karlsruhe City auf die U-Bahn wartet, kann nun bei den „Locken einer Frau“ oder beim „Aufgang der Sonne“ verweilen - in sieben U-Bahn-Stationen sind neu geschaffene Kunstwerke von Markus Lüpertz zu sehen. 14 monumentale Keramik-Reliefs sind am späten Donnerstagabend im Beisein des Künstlers enthüllt worden.

Bei der feierlichen Einweihung saß auch ein alter Freund von Lüpertz im Publikum: der wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin umstrittene Altbundeskanzler Gerhard Schröder mit Frau.

Lüpertz hat für sein frei an die biblische Schöpfungsgeschichte angelehntes Werk 20 Tonnen Ton verarbeitet. Die jeweils vier mal zwei Meter großen Tafeln sind in Nischen an den U-Bahn-Stationen angebracht. Im Zyklus „Genesis“ interpretiert der in Karlsruhe lebende Künstler die Schöpfungsgeschichte auf seine Art - das Werk soll als eine Art Weckruf zur Bewahrung der Schöpfung verstanden werden.

Der 83-Jährige versteht das privat finanzierte Projekt als eine Art Geschenk für die Stadt, in der er mit seiner Familie heimisch wurde. In Karlsruhe stieß „Genesis“ allerdings nicht nur auf Gegenliebe: Noch bevor er es gesehen hatte, befand der vor kurzem gestorbene frühere Chef des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM), Peter Weibel, „keramische Kirchenkunst“ passe nicht in eine IT-Metropole. Die Grünen sahen das ähnlich. Kurz vor seinem Tod soll Medienkünstler Weibel aber das Werk dann doch „sehr beeindruckend“ genannt haben.

Die Kirchen in Baden würdigten das Projekt. Gemeinsam für die katholische und evangelische Kirche erklärte Landesbischöfin Heike Springhart: „Die „Genesis“ von Markus Lüpertz ist eine Kunst, die uns alle angeht. Im Untergrund von Karlsruhe zeigt sie viele unserer Wurzeln. Sie regt an, uns als Teil einer Umwelt zu verstehen, für die wir alle Verantwortung tragen.“ Am Freitag wurde in der Stadtkirche Karlsruhe zu einer Festveranstaltung geladen.

Die schweren Tafeln wurden schon seit Ende 2020 Stück für Stück in die Wandnischen eingefügt. Sie waren bislang aber verhüllt. An sich sollte „Genesis“ mit der U-Bahn fertig werden, die im Dezember 2021 nach zwölfjähriger Bauzeit in Betrieb gegangen war. Die Kunstwerke sind eine Leihgabe des Vereins „Karlsruhe Kunst erfahren“ für zunächst sieben Jahre.

Lüpertz zählt neben Gerhard Richter, Sigmar Polke, Georg Baselitz und Anselm Kiefer zu den „Big Five“ der deutschen zeitgenössischen Kunst. Er war von 1974 bis 1986 Professor an der Karlsruher Akademie. Er war zudem Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie.

Bekannt wurde er seit den 1960er Jahren mit seiner kraftvollen, häufig als „neo-expressiv“ bezeichneten Malerei, darunter monumentalen Werke wie „Lüpolis“ und „Westwall“. In seinen Bildern verschwimmen die Grenzen von Abstraktion und Figuration. Seine Skulpturen stehen auf vielen öffentlichen Plätzen.

© dpa-infocom, dpa:230428-99-481304/4

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