Jugendliteratur:Aus Freude an den Menschen

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Der Literaturwissenschaftler Klaus Doderer. (Foto: Nadine Renneisen)

Klaus Doderer bereitete der Jugendliteraturwissenschaft nach dem Krieg entscheidend den Weg. Jetzt ist er gestorben.

Gastbeitrag von Christiane Raabe

Manchmal endet mit dem Tod eines Menschen ein Jahrhundert. Das trifft auf Klaus Doderer zu, den letzten Vertreter einer Generation von "Goldgräbern auf dem Feld der Kinder- und Jugendliteratur", wie er sich selbst einmal bezeichnete. Diese Gründer-Generation in Goldgräberstimmung machte es sich nach 1945 zur Aufgabe, der wenig beachteten Kinder- und Jugendliteratur zu mehr Gewicht und größerem Ansehen in der Öffentlichkeit zu verhelfen und ihre literarische Qualität herauszustellen. Zu ihr zählten die Gründerin der Internationalen Jugendbibliothek, Jella Lepman und ihr Nachfolger Walter Scherf, die jungen Kinderbuchverlegerinnen Heidi Oetinger und Christa Spangenberg und später der Verlagsgründer Hans-Joachim Gelberg. Klaus Doderer setzte sich für die Etablierung der Kinder- und Jugendliteratur als wissenschaftliches Fach ein und gründete 1963 das weltweit erste Institut für Jugendbuchforschung an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Damit wurde er zum Wegbereiter der modernen Jugendliteraturwissenschaft.

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