Dieses Buch ist ebenso monströs wie sein Gegenstand, das Leben des jüdischen Religionsphilosophen Jacob Taubes. Auf nahezu 900 Seiten breitet der emeritierte Historiker der Catholic University in Washington, Jerry Z. Muller, dieses Leben vor uns aus, als Sammlung von allen nur denkbaren Sehenswürdigkeiten, Einsichten, Kuriositäten, Abgründen, und ja, Klatsch. Geboren 1923 in Wien und gestorben 1987 in Berlin spiegelt Taubes wie kaum ein anderer zeitgenössischer Denker die Breite des intellektuellen Lebens im 20. Jahrhundert wider, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern ebenso auch in den USA, Israel und Frankreich. Alles, was in diesem Ausschnitt des Jahrhunderts Rang und Namen hatte, kam auf die eine oder andere Weise in seinen Orbit oder besser, wurde durch seinen Charme in ihn hineingezogen.
Jerry Z. Muller: "Professor der Apokalypse":Ungewöhnliche Fähigkeiten
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Eine komplexe, widersprüchliche, sicher auch tragische Persönlichkeit: Jacob Taubes faszinierte alles, was häretisch und gegen das überkommene Gesetz war.
(Foto: Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin)Jerry Z. Mullers große Biografie des Judaisten und sagenumwobenen intellektuellen Spielers Jacob Taubes.
Von Peter Schäfer
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