Folgt man, von Weimar ausgehend, dem Lauf der Ilm in Richtung Nordosten, gerät man nach einer Wanderung von gut zwei Stunden in ein Dorf namens Oßmannstedt. Viel zu sehen gibt es dort nicht, abgesehen von einer in Teilen spätgotischen Kirche und einem barocken, nunmehr frisch renovierten Gutshof mit einem kleinen Park. Der Dichter Christoph Martin Wieland hatte Hof und Land im Jahr 1797 gekauft, in der Hoffnung, dort zu einem "poetischen Landjunker" nach antikem Vorbild werden zu können.
Jan Philipp Reemtsma: "Christoph Martin Wieland":Witz und Verstand
Christoph Martin Wieland verlieh dem Deutschen eine Feinheit und Gelenkigkeit, die es zuvor, eingeklemmt zwischen dem Französisch der Höfe, dem Latein der Gelehrten und dem Deutsch der Kanzleien nicht besessen hatte.
(Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)Eine Sprache, selten reich, präzis und lebendig: Jan Philipp Reemtsmas großes neues Buch über Christoph Martin Wieland und die Erfindung der modernen deutschen Literatur.
Von Thomas Steinfeld
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