Am Morgen des Eröffnungstages sagte Achille Mbembe einen Satz, den kein Weißer im Publikum mehr vergessen wird. Gerade hatte man noch draußen in der Sonne von Dakar gestanden, auf der Terrasse des Musée des civilisations noires, des neuen Museums für afrikanische Kultur, unter den chinesischen Flaggen (weil China das Museum gebaut hat). Man hatte Kaffee in Gläsern und tiefroten Hibiskussaft getrunken. Die afrikanischen Intellektuellen, die Künstler, Wissenschaftler, Schriftsteller, freuten sich, alte Bekannte wiederzutreffen, und alle anderen bewunderten die afrikanischen Intellektuellen, weil die so viel besser angezogen waren als die grauen Europäer. Man erzählte sich von Ausstellungen, Projekten und neuen Büchern und wie der Flug war, und darf ich dir Mati vorstellen, Mati Diop, die junge Regisseurin, die für "Atlantique" den Großen Preis der Jury in Cannes bekommen hat? Und du musst Ibou kennenlernen, er ist seit zwei Wochen für Postkolonialismus am Humboldt-Forum zuständig.
Intellektueller Aufbruch in Afrika:Utopia des Südens
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Afrika im Zentrum, Europa seine Fußnote. Zumindest Afrikas Größe ist auf der Gall-Peters-Karte korrekt dargestellt.
(Foto: Fondation Lilian Thuram)"Afrika bezaubernd machen": In Dakar verkünden afrikanische Intellektuelle einen neuen Aufbruch ihres Kontinents. In der Kultur, der Gesellschaft und der Politik.
Von Jörg Häntzschel
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