Literatur-Spezial im Frühjahr:Versessen aufs Leben

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Janeczeks Heldin Gerda Taro, hier hinter einem Schreibtisch in Paris im Jahr 1936. (Foto: Getty Images)

Helena Janeczek erzählt von der Kriegsfotografin Gerda Taro als überwältigender Frau, ohne sie als historische Figur zu verkitschen. Zu Besuch bei der Autorin in Italien.

Von Maike Albath

Eine weitläufige Piazza, ein Springbrunnen vor der Basilika, daneben ein Backstein-Campanile, ein Stück weiter eine romanische Kirche mit filigranen Säulen - das Städtchen Gallarate, nordwestlich von Mailand gelegen, hat etwas beruhigend Verschlafenes. Helena Janeczek wird hier oft gegrüßt, aber kaum jemand weiß, dass die 55-Jährige mit dem kleinstadtgeübten Schlenderschritt, der dunklen Stimme und dem dicken Haarschopf längst eine im ganzen Land bekannte Schriftstellerin ist. Für ihren letzten Roman "Das Mädchen mit der Leica" bekam sie 2018 den wichtigsten italienischen Literaturpreis Premio Strega. Er verkaufte sich weit über 200 000 Mal, was für Italien ein enormer Erfolg ist. "Es ist schon merkwürdig, dass Frauen, die intellektuell etwas leisten, meistens übersehen werden", meint Janeczek.

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