Sanierung des Münchner Haus der Kunst:Sanierung im Haus der Kunst zieht sich

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Haus der Kunst: Ein Entwurf von David Chipperfield für den Umbau. (Foto: David Chipperfield Architects)

Zumindest hat sie für Andrea Lissoni, den künstlerischen Direktor, keine Priorität.

Von Susanne Hermanski

Politik und Beamte hatten es schon im Januar 2020 im Landtag eingestanden: Die seit 2012 beschlossene Sanierung des Münchner Hauses der Kunst wird sich um weitere Jahre verzögern - und seinerzeit war noch nicht einmal die Corona-Krise krachend auf den gewaltigen Sanierungsstau der Kulturbauten in Bayern aufgefahren. Dann hatte überraschend Andrea Lissoni, der Direktor selbst öffentlich eingeräumt, es gebe für ihn im Moment Wichtigeres als die Reparaturarbeiten am Gebäude, nämlich das Haus und sein Programm überhaupt wieder weithin sichtbar zu machen. Denn vor dem Lockdown-Jahr war es bereits zwei Jahre lang ohne künstlerischen Direktor und entsprechend übergreifendem Konzept dagestanden.

Die Sanierung stehe derzeit "nicht im Vordergrund"

Lissoni wechselte mitten im ersten Shutdown von der Tate in London nach München. Und er sagt nun, da an der Isar die Inzidenzwerte wieder steigen: "Zum jetzigen Zeitpunkt steht die Sanierung des Hauses vielleicht nicht im Vordergrund, aber natürlich geht an ihr kein Weg vorbei." Im Moment sei er froh, dass das Haus überhaupt noch bespielbar ist - mit gegenständlicher Kunst im Ostflügel, und hoffentlich bald mehr Performances, Musik und anderen bewegten Formaten im Westflügel. Solchen eben, denen es nicht ganz so viel ausmacht, wenn es dann doch ein bisschen durchs Dach tropft.

Um Abhilfe zu schaffen und das Haus für die Zukunft zu ertüchtigen, existiert seit mehr als zwei Jahren ein Entwurf des Star-Architekten David Chipperfield. "Sein Projekt für das Haus der Kunst war für mich immer inspirierend", sagt Lissoni. Besonders schätze er etwa die Idee der Öffnung des Hauses in Richtung des Englischen Gartens. Sobald es die Pandemie zulasse, wolle er sich mit den Architekten von Chipperfield zusammensetzen, um die Überlegungen zur Sanierung wieder aufzunehmen.

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