"Hass" von Şeyda Kurt:Nah am Anderen

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Nach ihrem ersten Buch "Radikale Zärtlichkeit" fürchtete sie als "Herzchenhippie" in Erinnerung zu bleiben: die Autorin Şeyda Kurt. (Foto: HarperCollins)

Die Autorin Şeyda Kurt inspiziert in ihrem neuen Buch das progressive Potenzial des Hasses.

Von Aurelie von Blazekovic

Sonnenblumen im Kinderzimmer und dieses unbändige Gefühl: Hass. "Mit meinen 155 Zentimetern baue ich mich vor dem Spiegel auf, der in der Mitte des Kleiderschranks fixiert ist, ein Dreitürer aus hellem Holzimitat, Poco-Klassiker, die Griffe klobig wie kleine, runde Kartoffeln." Im Alter von 12 Jahren sammelt dieses Ich in Şeyda Kurts "Hass" künstliche Sonnenblumen, Sonnenblumenkerzen, Sonnenblumengemälde, "weil ein Mensch, der erwachsen werden will, keinen Diddl-Plüsch mehr sammeln kann". Mit dem Fuß tritt sie, "Protagonist*in ihrer eigenen türkischen Soap-Opera", gegen die Tür des Kinderzimmers, "in die Welt da draußen, die mir meine Eltern verschließen".

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