Großformat:Neues aus Zamonien! 

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Walter Moers hat eine Skizze geschickt, die den zauberhaften Lindwurm und Dichterfürsten Hildegunst von Mythenmetz beim Dichten zeigt. In ein paar Wochen erscheint "Die Stadt der träumenden Bücher" als Graphic Novel.

Von Alex Rühle

Zamonien. Für treue Leser von Walter Moers hat der Ort eine ähnliche Aura wie Hogwarts für die Potter-Fans oder Mittelerde für Tolkien-Leser. Sechs Romane hat Moers geschrieben, die auf diesem seltsamen Kontinent spielen, wobei das natürlich schon total falsch formuliert ist: Walter Moers hat die Bücher nicht selber geschrieben, sie stammen aus der Feder des Lindwurms und Dichterfürsten Hildegunst von Mythenmetz, Moers übersetzt die Werke nur aus dem Zamonischen, kommentiert sie ein wenig und erzählt nebenbei die Biografie von Hildegunst. Sechs Jahre war nun Schweigen im zamonischen Walde. Im Netz kursierten schon die wildesten Gerüchte, Moers sei gestorben, Hildegunst habe sich seiner entledigt, Zamonien sei untergegangen, anders konnten sich viele die quälend lange Funkstille nicht mehr erklären. Dieses Gemunkel ging oft einher mit der Frage, ob Moers, der ja als Comicautor angefangen hat, irgendwann noch mal zum Comic zurückkehren würde. Nun gibt es bald beides: Neues aus Zamonien. Und einen Comic von Walter Moers. In ein paar Wochen erscheint "Die Stadt der Träumenden Bücher", eine Adaption des gleichnamigen Romans von 2004, als Graphic Novel. "Die Stadt der Träumenden Bücher", das war Fantasy, Bildungsroman und eine groteske Persiflage auf den noch viel groteskeren Literaturbetrieb und handelte, in romantischer Tradition, von der Suche nach dem genialen Autor eines Manuskripts, aber bevor wir uns hier in Hildegunst'scher Manier in Mythenmetz'schen Abschweifungen verlieren, nur so viel - das Ganze ist so komplex, es gibt derart viele Handlungsstränge und Nebenfiguren, dass Moers die Adaption von vornherein auf zwei Bände angelegt hat. Er selbst hat das Szenario gezeichnet und die Texte geschrieben, der Illustrator Florian Biege hat die Bilder koloriert, und die Zeichnung, die Sie hier sehen, das Porträt des Hildegunst bei der Arbeit, war die allererste größere Skizze für dieses Projekt.

© SZ vom 21.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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