Geschichte:Erinnerung an Opfer der NS-Verbrechen in Oldenburg

Ein Mann hält Erinnerungszeichen in den Händen. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Am 9. November 1938 und den Folgetagen zerstörten Schlägertrupps im NS-Staat Synagogen und jüdische Geschäfte. 85 Jahre später wird in Oldenburg an die Opfer gedacht.

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Oldenburg (dpa/lni) - Mit Wandtafeln und Stelen will Oldenburg den Opfern der NS-Verbrechen gedenken. In den kommenden Wochen sollen elf Erinnerungszeichen auf Augenhöhe an den letzten Wohnorten und Geschäften von verfolgten Jüdinnen und Juden angebracht werden, wie die Stadt mitteilte. Zum Auftakt am Donnerstag wird auf diese Weise an das Schicksal des Oldenburger Kaufmanns Siegfried Samuel Weinberg erinnert, der 1943 im Vernichtungslager Sobibór in Polen gestorben ist.

In Oldenburg installiert die Stadt und die Oldenburger Bürgerstiftung in Zusammenarbeit mit dem Verein Werkstattfilm seit 2021 Erinnerungszeichen auf Augenhöhe. Sie sollen über die betroffenen Menschen informieren, Lebensdaten nennen und wenn möglich auch Bilder zeigen. Die Wandtafeln und Stelen schmücken bisher 16 Häuser in Oldenburg, bis zum Auschwitz-Gedenktag am 27. Januar sollen elf weitere folgen. Am Donnerstag sollen an der Stelle der ehemaligen Honig- und Wachshandlung von Siegfried Weinberg und an der Wohnadresse seiner Familie Erinnerungszeichen angebracht werden.

Oldenburg ist eigenen Angaben zufolge die dritte Stadt mit solchen Erinnerungszeichen - nach München und Ingolstadt. Die Stadt folgt damit dem Wunsch der jüdischen Gemeinde in Oldenburg, die die Erinnerungszeichen auf Augenhöhe den Stolpersteinen vorzieht. Stolpersteine sind im Boden verlegte Gedenktafeln, die an Opfer der NS-Willkür erinnern.

© dpa-infocom, dpa:231109-99-879120/2

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