Frank Vorpahl: "Aufbruch im Licht der Sterne":Der Entdeckerstolz war reine Anmaßung

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Auch zur Zeit Cooks nicht einfach unberührte Paradiese, sondern Inseln, auf denen seit Jahrtausenden Menschen lebten, die sehr genau wussten, wer sie waren, wo sie lebten und welche Namen ihre Vorfahren Bergen und Flüssen gegeben hatten: Strand der Cook-Insel Aitutaki. (Foto: C2656 Chad Ehlers/dpa)

Frank Vorpahl erzählt die Geschichte der Polynesier Tupaia, Maheine und Mai, ohne die James Cook auf seinen Pazifikreisen wohl kläglich gescheitert wäre.

Von Harald Eggebrecht

Entdeckung ist ein Begriff, der in der europäischen Geschichte einen besonderen Klang hat: Er erinnert an Fahrten hinaus aufs offene Meer, um Atlantis, Indien oder die Südsee zu finden und zu erforschen. Doch meistens bedeutete es, dass die "entdeckten" Landstriche für die eigenen Herrschenden in Besitz genommen, die jeweiligen Ureinwohner nach dem Erlkönigprinzip "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt" unterworfen und ausgebeutet wurden. Wer auf die tatsächlichen Umstände achtet, wird in der Geschichte der großen Ausfahrten und Entdeckungen vor allem Blut und Tränen, Sklaverei, Deportation und Vernichtung finden. Und begangen wurden die Untaten von jenen, die von ihren Entdeckungen erzählten, als seien es alles Paradiese gewesen, auf die noch keines Menschen Schatten gefallen wäre.

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