Fotografie:Höchste Höhen

Der israelische Fotograf David Rubinger ist gestorben. Er hatte die Geschichte Israels seit der Staatsgründung mit seinen Bildern dokumentiert, unter anderem den Sechs-Tage-Krieg. Er war Fotoreporter des Magazins "Time" im ganzen Nahen Osten.

Der israelische Fotograf David Rubinger ist im Alter von 92 Jahren in Jerusalem gestorben. Rubinger hatte die Geschichte Israels seit der Staatsgründung mit seinen Bildern dokumentiert. Außerdem arbeitete er rund 40 Jahre lang für das amerikanische Magazin Time als Foto-Korrespondent im Nahen Osten. Rubingers bekanntestes Foto zeigt drei israelische Fallschirmjäger im Juni 1967 vor der Klagemauer in der Altstadt Jerusalems. Es wurde zu einer Ikone für den Sechs-Tage-Krieg. Israel hatte damals unter anderem den Ostteil der Stadt erobert.

Der Fotograf wurde 1924 in Wien geboren. Als 15-Jähriger floh er vor den Nationalsozialisten, die seine Mutter ermordeten. Er ging in das damalige Palästina und wurde Journalist. Der 2016 verstorbene frühere Staatspräsident Israels, Schimon Peres, nannte ihn den "Fotografen einer Nation im Werden". Sein Nachfolger Reuven Rivlin sagte zu Rubingers Tod: "Durch seine Fotografie hat David Geschichte unsterblich gemacht, so wie sie für immer in unseren Erinnerungen eingebrannt sein wird." Er habe die führenden Personen Israels mit seiner Kamera "eingefangen während ihrer höchsten Höhen und ihrer tiefsten Tiefen". "Wenn ich zurückblicke, frage ich mich oft: Wie habe ich es nur geschafft, so viel Glück zu haben", schrieb Rubinger selbst in seiner Biografie. Und an anderer Stelle: "Was würde ich denen sagen, die mich nach dem Geheimnis für ein erfülltes Leben fragen? Meines hat eine ziemlich einfache Philosophie: Versuche jeden Tag zu leben, als wäre er dein letzter, aber plane deine Zukunft, als gäbe es unendlich viele Morgen." Rubinger ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.

© SZ vom 03.03.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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