Bubble-Konzert der "Flaming Lips":Geht doch

Lesezeit: 1 min

Konzerthallen müssen wegen Corona bis auf Weiteres leer bleiben? Nicht ganz. Die "Flaming Lips" hatten da mal eine Idee.

Von Jakob Biazza

Wayne Coyne soll die Drogen aufgegeben haben. Sagt er. Also, jetzt nicht unbedingt alle, aber doch die "richtigen", und natürlich bleibt schwer zu sagen, ob das nach den vielen Jahrzehnten, in denen er das anders gehalten hat, noch einen messbaren Effekt hat, aber jedenfalls: Das Mastermind der Flaming Lips hatte im vergangenen Jahr eine fantastische, vor allem aber sehr beruhigende Idee. Et voilà: Bubble-Konzerte (hier auf einer Aufnahme aus dem Oktober). Das Konzept war naheliegend, Coyne nutzt die aufblasbaren Plastikkugeln schließlich schon lang, um bei Konzerten über das Publikum zu kullern. Im Angesicht der Pandemie hat er das Prinzip dann einfach weiterentwickelt und gleich die Besucher mitfoliert.

So können Besucher hygienisch einwandfrei in der Konzerthalle herumhüpfen

Fantastisch ist die Idee, weil die damit, wie gerade am vergangenen Wochenende erst wieder in Oklahoma City, hygienisch einwandfrei und mit Quasi-Vollkontakt in Konzerthallen herumhüpfen können. Klar, das ist noch nicht ganz das echte Erlebnis. Aber doch ein Schritt. Ehrlicher Claim: "Lieber verschweißt als verwaist!"

Beruhigend ist die Idee, weil das alles (mit "richtigen" Drogen?) auch ganz anders hätte ausgehen können. Hygienisch weniger einwandfrei. Coyne und seine Psychedelic-Indie-Pop-Formation galoppierten irgendwann nach der Jahrtausendwende schließlich recht ungebremst Richtung Wahnsinn. Ideen, die sie damals so hatten: Man lieferte "7 Skies H3", eine 24-Stunden-Komposition, in einer limitierten Auflage von 13 Stück in echten menschlichen Schädeln aus. Für "The Flaming Lips and Heady Fwends" presste die Band das Blut teilnehmender Künstler in eine kleine Marge Vinyl. Nicht auszumalen, was das in ein Livekonzert übertragen bedeutet hätte.

Anders gesagt: Finger weg von den Drogen, Kids!

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