Filmtipp des Tages:Schönheit der Natur erspüren

Über die Sinnlichkeit und Vielfältigkeit der Natur, vor der der Mensch den Kopf einzieht - bis er seine Verbundenheit zur Natur vergisst

Der Mensch krümmt die Schultern, senkt den Kopf und starrt aufs Smartphone. Die Schnecke streckt ihren Kopf aus ihrem Haus, Augen, Fühler und Mund glupschen heraus und scheinen fast neugierig . Die entdeckende Schnecke, Star des Plakats von "Becoming Animal", steht beispielhaft für die Botschaft des Films. Dieser möchte die Sinnlichkeit und Vielfältigkeit der Natur und ihrer Bewohner zeigen, der Philosoph und Kulturökologe David Abram führt durch die Dokumentation und bringt den Zuschauern seine Lehre näher. Die Regisseure Emma Davie und Peter Mettler fokussieren sich nicht nur auf beeindruckende Natur- und Tieraufnahmen, sondern auch auf Abrams Thesen zur menschlichen Rezeption der Umwelt. Dieser argumentiert, dass der Mensch zu sehr auf die von ihm geschaffenen Artefakte konzentriert sei und darüber die Schönheit und Verbundenheit zur Natur vergesse. Abram stellt Verbindungen her zwischen dem Empfinden der Welt und Sprache als Form der nicht beschreibenden, sondern der fühlenden Kommunikation. Das kann manchmal etwas esoterisch anmuten, "Becoming Animal" wird von den Machern als "Filmtrip" bezeichnet, der mit seinen bisweilen psychedelischen Landschaftsaufnahmen beeindruckt.

Becoming Animal , Regie: Emma Davie und Peter Mettler, OmdU, Donnerstag, 29. August, 20.15 Uhr, Werkstattkino, Fraunhoferstraße 9, t 260 72 50; weitere Vorstellungen: Freitag, 30. August, 20.15 Uhr, Sonntag, 1. September, 11 Uhr, Montag, 2. September, 18.30 Uhr

© SZ vom 29.08.2019 / Wean - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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