Filmtipp des Tages:Der Hölle so nah

Eine verlassene Kleinstadt in der kalifornischen Wüste ist im Film "Barstow, California" Ausgangspunkt für eine tragische Geschichte

Widerspenstige Agaven, rotbraune Felsen, die staubige Weite der kalifornischen Wüste. Hier, in der verlassenen Kleinstadt Barstow, ist Stanley "Spoon" Jackson geboren und aufgewachsen. Bis eines Abends bei einer häuslichen Auseinandersetzung ein Mensch ums Leben kommt. In einem fragwürdigen Gerichtsverfahren wird der damals 19-jährige Afro-Amerikaner zu lebenslanger Haft verurteilt, ohne Aussicht auf Begnadigung. Seitdem zieht Jackson von Gefängnis zu Gefängnis, seit 41 Jahren schon. Trost und Halt findet er in seinen Gedichten. In "Barstow California" gibt der deutsche Filmemacher Rainer Komers dem Gefangenen eine Stimme und erzählt collagenhaft von dessen Vergangenheit - eine Geschichte von Armut und Rassismus, Einsamkeit und Hoffnung. Ein hochpolitisches, poetisch-biografisches Werk, irgendwo zwischen Dokumentarfilm und bildender Kunst.

Barstow, California , Regie: Rainer Komers, Engl. mit dt. Untertiteln, täglich bis Mi., 9. Okt., jew. 20.15 Uhr, Werkstattkino, Fraunhoferstraße 9, 260 72 50

© SZ vom 04.10.2019 / berau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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