Filmtipp des Tages:Allein im Dschungel des Lebens

Als die sechsjährige Frida ihre Mutter verliert, muss sie zu Verwandten ziehen. Carla Simóns Film "Fridas Sommer" ist ein sensibles Familienporträt

Sonnenschein, Freunde und Feuerwerk - eigentlich sollte die sechsjährige Frida, gespielt von Laia Artigas, einfach nur den spanischen Sommer genießen. Stattdessen passiert ihr eine der schlimmsten Tragödien, die einem Menschen zustoßen kann: Ihre Mutter stirbt. Sie muss dabei zusehen, wie ihr Elternhaus ausgeräumt wird, alle Erinnerungen an ihre Mutter in Kisten verpackt werden. Kurz darauf findet sie sich auf der Rückbank eines Autos wieder, auf dem Weg von Barcelona aufs Land zu ihrer Verwandtschaft. Winkend laufen ihre Freunde hinter dem Auto her, dann biegt es um eine Kurve und verschwindet. Von Tante Marga, Onkel Esteve und Cousine Anna wird sie liebevoll aufgenommen, doch schon bald verhält Frida sich unvorhersehbar und launisch, zieht sich zurück, versucht sogar ihre Cousine in einen reißenden Fluss zu stoßen. In ihrem Debütfilm "Fridas Sommer - Estiu 1993" berichtet die Regisseurin Carla Simón von ihren persönlichen Erfahrungen, auch sie wuchs ohne ihre Eltern auf. Ihr sensibles und bewegendes Familienporträt erzählt eine Geschichte von Verlust und Tod, und wie das Leben trotzdem immer erbarmungslos weitergeht. 2017 erhielt sie dafür auf der Berlinale den Preis für den besten Erstlingsfilm. Das Studio Isabella zeigt ihn in der Reihe "Cine Español" im Original mit Untertiteln.

Fridas Sommer - Estiu 1993 , Regie: Carla Simón, Mittwoch, 21. August, 18.30 Uhr, Studio Isabella, Neureutherstraße 29, t 271 88 44

© SZ vom 21.08.2019 / haem - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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